Wie die traditionelle Eröffnungszeremonie (hier der Neudrossenfelder Kinderchor im Jahr 2019) im kommenden Juni vor dem Neudrossenfelder Schloß aussehen wird, ist noch unklar, stattfinden sollen die Europatage zumindest als Hybridveranstaltung aber auf alle Fälle.
Foto: Thomas Weiss
Auch die elfte Ausgabe dieser seit 2001 im zweijährigen Turnus stattfindenden Veranstaltung, bei der an mehreren Tagen das gemeinsame Europa gefeiert wird, soll stattfinden! Diese Entscheidung fiel im Rahmen einer Videokonferenz mit Vertretern aller beteiligten Institutionen. Klar ist aber auch bereits jetzt, daß es in Zeiten, die alles andere als «normal» sind, auch keine «normalen» Europatage geben kann. Der schmerzhafteste Verzicht, den Veranstalter wie Gäste 2021 werden leisten müssen, ist das Europafest, das normalerweise stets zum Ausklang der Veranstaltung stattfindet. Die Gemeindeverwaltung von Neudrossenfeld sprach sich verständlicherweise dafür aus, die in den letzten Jahren so beliebte – und damit sehr gut frequentierte – Veranstaltung mit Volksfest-Charakter wie alle anderen ähnlich gelagerte Festivitäten in diesen Zeiten nicht durchzuführen.
Gleichwohl sollen die anderen Bestandteile der Neudrossenfelder Europatage am 11. und 12. Juni 2021 stattfinden, als eine Hybrid-Veranstaltung, also vor Ort an den Veranstaltungszentren «Bräuwerck» und Neudrossenfelder Schloss – soweit es die Pandemie-Bedingungen im Juni 2021 dann zulassen – gleichzeitig aber auch online von überall verfolgbar im Internet. Damit betreten die Neudrossenfelder Europatage, die bislang eine ausschließlich analoge Veranstaltung waren, in mehrerlei Hinsicht Neuland und die Pandemie zwingt die Veranstalter wie in so vielen anderen Lebensbereichen auch hier zu Digitalisierung und Innovation. Die Erfahrung anderer ähnlicher Veranstaltungen machen jedoch Mut, daß die klassischen Inhalte der Europatage damit zum einen in gewohnter Weise präsentiert werden können und weckt die Hoffnung, durch moderne Technik die Inhalte und Anliegen der Europatage einer größeren Öffentlichkeit vorstellen zu können als bisher.
Das liegt zum einen daran, daß man bereits vor dem Anbruch der Pandemie mit den Planungen begonnen hatte, zum anderen auch durch die Flexibilität und den guten Willen aller Beteiligten. Die Mitveranstalter von Gemeinde Neudrossenfeld, Landkreis Kulmbach und der IHK Oberfranken Bayreuth haben mit der FEK e.V. konstruktiv an der Lösung der brennenden Fragestellungen gearbeitet. Auf diese Weise konnte zusammen mit den beteiligten Gruppen ein adäquates Konzept festgelegt werden, das es ermöglichen kann, große Teile des Programms der Europatage im Juni 2021 durchzuführen. Zwar wird auf das Europafest am Sonntag schweren Herzens noch verzichtet werden müssen, weite Teile des Programms werden aber, in einem geringeren Umfang (sofern es die Pandemielage zulässt) in Präsenzform, ansonsten zumindest in hybrider Form stattfinden können. Eine längst überfällige «Digitalisierung» sowohl von FEK e.V. als auch den Europatagen kann, ganz unabhängig von der aktuellen Situation, auch für die weitere Zukunft dieser Einrichtungen durchaus lohnende und sinnvolle Konsequenzen haben.
Eine weitere Neuerung werden verschiedene Vorfeld-Aktivitäten sein, die ab dem Jahresbeginn 2021 initiiert werden sollen. Dabei sollen für alle Generationen und Adressaten Angebote gemacht werden, die möglichst niederschwellig wahrgenommen werden können sollen. Besonderer Dank gilt hier sowohl dem langjährigen FEK-Mitglied Dr. Laura Krainz-Leupoldt, Unternehmerin aus Weißenstadt, als auch neuen Freunden, wie dem Garchinger Ehepaar Sara Hoffmann-Cumani und Claudio Cumani, mit denen eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Planung der Europatage 2021 mit dem Fokus auf die in vielerlei Hinsicht europäische «Musterstadt» Triest begonnen hat.
Von Prof. Dr. Wolfgang Otto, Leiter der Chefredaktion