Die CoViD-19-Pandemie, sie ist noch lange nicht vorbei, wie die Infektionszahlen gerade auch in Nordostbayern zeigen. Zahlreiche Dulten und Volksfeste sind auch für das erste Halbjahr 2021 bereits abgesagt worden. Auch das traditionelle Europafest zum Abschluss der Neudrossenfelder Europatage kann unter den besagten Bedingungen nicht stattfinden. Gleichwohl ist es bereits vor der «zweiten Welle» das erklärte Ziel von Gemeinde Neudrossenfeld, Landkreis Kulmbach, IHK Oberfranken Bayreuth und der Fördergesellschaft für Europäische Kommunikation (FEK) e.V. gewesen, auch 2021 die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung durchzuführen. Aber auch die drei Monate bis zu den in erster Linie digitalen Europatagen am 12. Juni 2021 warten mit einigen Neuheiten auf.
Freilich werden es keine Neudrossenfelder Europatage, wie wir sie kennen, aber das eintägige digitale Format, das zu großen Teilen live übertragen werden soll, wird alle inhaltlichen Aspekte enthalten, die die Besucher der letzten 18 Jahre, seitdem die Europatage in der Rotmain-Gemeinde stattfinden, schätzen gelernt haben. Die Gemeinde Neudrossenfeld freut sich, daß trotz Pandemie auch im Jahr 2021 Europatage zumindest in virtueller Form stattfinden können. Bürgermeister Harald Hübner bedauert, daß es 2021 keinen Europagottesdienst und kein großes Bürgerfest am Sonntag geben kann, an dem sich die Menschen aus vielen teilnehmenden Regionen Europas austauschen und Freundschaft schließen können. Denn nach Ansicht der Gastgeber darf der Europäische Gedanke nicht nur in den Köpfen der Eliten kultiviert werden, er muß von den Bürgern gelebt und erfahren werden. „Und hierzu können auch wir als kleine Europagemeinde in der Metropolregion Nürnberg unseren Beitrag leisten, diesmal vorwiegend digital“, so Bürgermeister Hübner.
Wie die traditionelle Eröffnungszeremonie (hier der Neudrossenfelder Kinderchor im Jahr 2019) diesen Juni vor dem Neudrossenfelder Schloß aussehen wird, ist noch unklar, stattfinden sollen die Europatage zumindest als Hybridveranstaltung aber auf alle Fälle.
Foto: Thomas Weiss
Auch 2021 gibt es eine «Fokusregion», die diesmal die italienische Provinz Friaul – Julisch Venetien mit deren Hauptstadt Triest sein wird. Die Kultur- und Hafenstadt an der Adria nennt sich nicht von ungefähr «città mitteleuropea», sie ist nicht nur in Geschichte, sondern auch Gegenwart ein Musterbeispiel für multiethnisches, multikulturelles und nicht zuletzt multireligiöses Zusammenleben in Europa. All diese Aspekte und mehr werden am 12. Juni 2021, der wie immer in der Verleihung von FEK-Europamedaille Kaiser Karl IV. und FEK-Freiheitsring münden wird, adressiert werden. Dabei betreten die Veranstalter der Europatage gleich in mehrerlei Hinsicht Neuland.
So wurde der Notwendigkeit zur Digitalisierung zunächst einmal mit der Erstellung und Freischaltung einer Internetseite zu den Europatagen Rechnung getragen, die unter der markanten Adresse www.europatage.eu zu erreichen ist. Hier können sich alle Interessierten nicht nur über die letzten 20 Jahre Europatage, ihre Höhepunkte und Preisträger informieren, sondern insbesondere alles über die bevorstehenden Neudrossenfelder Europatage erfahren. Und ein Besuch auf der Seite lohnt sich, denn es bestehen für alle Freundinnen und Freunde der Europatage in diesem Jahr mehrere Möglichkeiten zu interagieren. Das beginnt für die Jüngsten bereits drei Monate vor den Europatagen mit einem Malwettbewerb, der erstmals von den Veranstaltern der Europatage für alle Schülerinnen und Schüler Mitte März initiiert wurde. Im Mai wird dann eine siebenköpfige Preisjury mit Cosima Barón Férnandez de Córdoba vom Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in München, IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner, Neudrossenfelds Bürgermeister Harald Hübner, Focus-Europa-Vorsitzendem Stephan Jöris, FEK-Präsident Dr. Gerhard Krüger, Stefan Kuen als für Schulen zuständiger Abteilungsdirektor bei der Regierung von Oberfranken und Kulmbachs Landrat Klaus Peter Söllner die besten Beiträge küren, die dann während der Europatage prämiert werden. Darüber hinaus warten in den kommenden Wochen weitere bislang nicht dagewesene Vorfeldaktionen auf das Europa bewegte Publikum in Oberfranken und darüber hinaus.
Prof. Dr. Wolfgang Otto, FEK-Vorstandsvorsitzender und Koordinator des Organisationsteams der Europatage, freut sich über die trotz der Einschränkungen der Pandemie gute und enge Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Neudrossenfeld, dem Landratsamt Kulmbach und nicht zuletzt der IHK Oberfranken Bayreuth, betont aber „insbesondere das großartige Engagement auch neuer Freundinnen und Freunde der Europatage.“ Er hebt hier besonders das vielseitig in Sachen Europa engagierte Garchinger Ehepaar Cumani hervor, das zusammen mit IHK-Vizepräsidentin Dr. Laura Krainz-Leupoldt nicht nur wertvolle Kontakte zur «Fokusregion» um Triest vermittelte, sondern sich insbesondere in Person von Sara Hoffmann-Cumani mit vielen guten Ideen und Anregungen maßgeblich in die Planung der Vorfeldaktionen einbringt. Die Regensburger Studierenden der Kommunikationswissenschaften, Sonja Zwickenpflug und Leonhard Fuß, haben sich in Eigeninitiative sogar an ein Logo für die Europatage 2021 gemacht, das kürzlich mit großer Begeisterung von den Veranstaltern angenommen wurde. Über viele weitere Aktionen und Details werden die Veranstalter in den kommenden Wochen informieren.
Von Prof. Dr. Wolfgang Otto, Leiter der Chefredaktion